Let it be

©Sonja Lietzenmayer
©Sonja Lietzenmayer

Nun ist er fast zu Ende, der erste Monat des neuen Jahres und ich hatte schon befürchtet, dass ich mein Vorhaben, jeden Monat einen Blogeintrag zu schreiben, nicht einhalten kann. Manchmal müssen erst ein paar Dinge passieren, bevor der Impuls zu schreiben kommt. Es ist schon Einiges gewesen seither, aber das berühmte i-Tüpfelchen hat noch gefehlt. Doch das Universum meinte es gut und hat es mir heute geschickt.

 

Eigentlich dachte ich, dass ich voller Tatendrang in das neue Jahr starte, aber irgendwie kam dieser nicht so ganz zu Tage. Vom Himmel kam Schnee und legte in meiner bayrischen Heimat ganze Landstriche lahm. Ausnahmezustand!

©Sonja Lietzenmayer
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„Wie bei mir!“, dachte ich. Irgendwas legte mich lahm und dabei wollte ich doch eigentlich so Vieles angehen. Dann, bei einem Waldspaziergang, wachte ich irgendwie auf. Es war ganz still und eisig kalt. Und diese Stille wurde auf einmal so laut, das ich tief durchatmen musste und innehalten. „Let it be“ hörte ich es in mir und summte das Lied vor mich hin. Ja vielleicht ist es genau das! „Let it be!“ Vielleicht soll diese Ruhe grad einfach so sein. Und vielleicht soll auch unserer Welt das Tempo etwas rausgenommen werden. Was machen die Leute denn, wenn sie nicht mehr aus dem Haus können vor lauter Schnee? Ein Feuer im Kamin oder Ofen, heißen Tee, Zeit miteinander verbringen, sich auf das Wesentliche beschränken. Gekocht wird, was im Haus ist und vielleicht genießt man auch den Blick über die stille, verschneite Landschaft. So stelle ich mir das zumindest vor.

 

Eigentlich gar nicht so schlecht, wenn die Welt zwischendurch zum Stillstand „gezwungen“ wird. „Let it be!“, denn groß dran ändern kann man eh nichts. Und so ist es mit uns wohl auch! Manchmal werden wir vielleicht zum Stillstand gezwungen, sträuben uns mit aller Macht dagegen und fragen uns, wozu das Ganze gut sein soll. Aber hey- „there will be an answer! Let it be!“

 

©Sonja Lietzenmayer
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Manchmal kommt man nicht voran, egal wie sehr man sich auch anstrengt. Vielleicht ist aber einfach die Zeit noch nicht reif für den nächsten Schritt. Vielleicht ist es Zeit für Stille und ein „Let it be!“.

 

Oft fragen mich Leute um Rat, was sie tun sollen. Ist dies die richtige Entscheidung oder doch lieber der andere Weg. Ich kenne das auch! Gedanken über Gedanken…, alle kreisen sie um diese Frage, die gelöst sein will.

 

Manchmal ist es fast zum Wahnsinnig werden. Man hat das Gefühl, egal wie man sich entscheidet, es ist alles irgendwie nicht wirklich richtig und man kommt auf keinen grünen Zweig. Alles ist weiß und voll Schnee, gefroren, still.

 

Aber hey- vielleicht soll es grad auch so sein. Vielleicht ist die Zeit für die Entscheidung noch nicht reif- but „there will be an answer! Let it be!“

 

 

 

Und mit den Begegnungen in unserem Leben ist es auch manchmal so.

Manchmal passieren Dinge, die einen vor viele Fragezeichen stellen. Was macht man in so einer Situation, wenn man gar nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, was für euch das Richtige ist, aber vielleicht... genau! „Let it be!“ Vertraue! Weil, „there will be an answer! Let it be!“

 

©Sonja Lietzenmayer
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Diese Worte richte ich speziell auch an die Eltern „meiner RIT-Kinder“. Oft habt ihr schon einen sehr langen anstrengenden Weg hinter euch, bevor ihr bei mir landet. Dann ein Hoffnungsschimmer und eifriges Training um schnell ans Ziel zu kommen… Doch manchmal zwingt uns die Welt, das Tempo rauszunehmen. Vielleicht hilf es uns, wenn wir unsere Erwartungshaltung etwas überdenken. Manchmal dauert der Winter einfach etwas länger als uns lieb ist. Doch vielleicht soll das dann auch grad so sein… „Let it be!“

 

Die gute Nachricht ist: Der Frühling kam bis jetzt noch immer! Und manchmal sogar schneller als gedacht :-)

 

Und wenn es euch ganz schwer fällt im Vertrauen zu bleiben, dann nutzt doch einfach die Musik als die Sprache der Seele und hört euch „the words of wisdom“ von unserem guten alten Paul McCartney an oder was auch immer euch dabei hilft es einfach geschehen zu lassen und zu vertrauen.

 

So kam es, dass am Ende des Monats mein Tatendrang-Frühling erwacht ist und viele Projekte sich nun freuen in die Tat umgesetzt zu werden.

 

 

 

 

Eure Sonja

 

 

 

 

Textpassagen aus "Let it be" © John Lennon/Paul McCartney