Quit playing games

Da ich ja immer über das schreibe, was mir gerade so in den Sinn kommt, oder mit was ich beruflich oder privat an Themen so konfrontiert werde, geht es heute nicht anders, als dass ich über das Folgende schreibe… Und ja, auch Männer dürfen weiterlesen ;-)

 

Dieses Thema fing an mich zu beschäftigen, als ich im Juni in den Vorbereitungen eines Jungesellinnenabschieds war. Da ich ein Mädel der 90er bin, durften die Backstreet Boys an diesem Tag nicht fehlen!

 

So hab ich mir in einem großen Kaufhaus tatsächlich eine Backstreet Boys – CD gekauft und just in dem Moment, als ich die CD aus dem Regal nahm, lief das Lied „Quit playing games with my heart“ im Hintergrund – damals eines meiner absoluten Lieblingslieder. Reflexartig sang ich einfach mit und machte auch die Tanzbewegungen dazu…bis hinter mir jemand laut lachte.

 

©Sonja Lietzenmayer
©Sonja Lietzenmayer

 

Die CD lief dann ein paar Tage in meinem Auto…und ich fahre viel Auto!

Es erinnerte mich an die Zeit damals und das zauberte mir jedesmal ein Grinsen ins Gesicht.

So dachte ich auch darüber nach wie leicht doch alles war damals, obwohl es mir so schwer vor kam als Teenie. Ich erinnerte mich an meine Freundinnen, wie wir Musik gemacht haben, mit den Motorrollern gefahren sind, uns so frei gefühlt haben, … ja wie stark wir uns damals zusammen gefühlt haben… wie viel wir gelacht haben… und das obwohl wir nie auf eins der Backstreet Boys – Konzerte durften.

 Immer wieder hörte ich „Quit playing games with my heart“.

 „Ja genau!“  dachte ich, wenn mir bestimmte Menschen oder Situationen in den Sinn kamen. „Hört auf mit meinem Herzen zu spielen!“ Die Zeit verging und das Thema verblasste wieder etwas.

Nun las ich letzte Woche mehrmals in Facebook, dass die Backstreet Boys für ein Konzert nach München kommen. Für einen kurzen Augenblick dachte ich, das wäre nun meine Gelegenheit, aber nein, es erinnerte mich eher wieder an dieses „Quit playing games with my heart“ und die vielen Gedanken, die dazu hoch kamen.

 

Immer wieder kommen Menschen in mein Leben, die mich kritisieren, unfreundlich sind, mich ausnutzen, mir Schuldgefühle vermitteln und teilweise sind manche dann aber auch wieder nett. Man sieht oft drüber hinweg, bis es wieder so weit ist. Ein Doofgefühl entsteht und man weiß gar nicht so recht was eigentlich los ist. Warum passiert mir das? Was sind das für Spielchen?

Wütend denke ich dann oft „Mensch! Quit playing games with my heart!“ Hört gefälligst auf damit! Ich habe genug!

©Sonja Lietzenmayer
©Sonja Lietzenmayer

„Quit playing games…“

 

Und diesen Satz lass mal langsam in dir wirken! Hör auf mit Spielchen! Ja und das ist es! Welche Spielchen spielst du denn? Welche Spielchen spiele ich with my heart?

 

…wenn ich verbale Angriffe runterschlucke, sie annehme? Welche Spielchen spiele ich, wenn ich andere verurteile, weil ich mich durch ihr Verhalten verletzt oder angegriffen fühle? Bin ich ehrlich, wenn ich Dinge mache, die ich eigentlich gar nicht machen will?

 

„Quit playing games…!“

 

Welche Spielchen spiele ich denn mit meinem Herzen?

 

Die meisten Spielchen spielen wir wohl alle selbst mit uns. Wie oft verurteilen wir uns selbst? Wie oft überschreiten wir unsere eigenen Grenzen – arbeiten mehr als uns gut tut, halsen uns mehr auf als uns gut tut…!? Wie oft reden wir über uns selbst schlecht – und wenn es „nur“ das berühmte „Mann, bin ich dumm!“ ist!?

 

 

„Quit playing games with my heart!“

 

Vielleicht fehlt in diesem Satz ein entscheidendes Wort!

 

„I quit playing games with my heart…!“

 

Vielleicht sollten wir uns das immer als erstes sagen, wenn wir wieder in Situationen geraten, wo wir denken, „Was soll denn das?!“ oder „Warum passiert mir das?!“

„…sometimes I wish I could turn back time…“, so heißt es in einer weiteren Passage in diesem Lied. Die Zeit zurückdrehen können wir alle nicht. Aber wir können kurz innehalten, uns selbst sagen: „Quit playing games!“ Und dann können wir schauen, was wir grad spielen…und damit aufhören. Und wer weiß was dann passiert…!?

 

Vielleicht nutzen wir dieses Innehalten auch dafür uns Gedanken darüber zu machen, was uns gut tut und was uns schon allein beim daran Denken schmunzeln lässt.

 

So läuft bei mir nun häufiger besagte CD im Auto und ich singe laut mit... und komme mir manchmal dabei herrlich bescheuert vor :-)

Dann denke ich oft an die Zeit von damals, muss manchmal laut loslachen über bestimmte Situationen und muss nun auch darüber schmunzeln, wie ein Satz in einem Lied plötzlich seine Bedeutung (für mich) verändert hat.

 

„Quit playing games…!“ Mach lieber ab und zu verrückte Dinge!

 

„Quit playing games…!“ Und spür Dein Herz, spür dein Leben!

 

„Quit playing games…!“ Und hör auf dein Herz!  …denn dann kann es aufblühen!

 

Und vielleicht stolpern dann mehr Menschen in unser Leben, die uns gut tun, die mit uns lachen und unser Herz erwärmen

 

 

Falls es dir schwer fällt deine Spielchen zu erkennen, oder damit aufzuhören, dann schreibe mir! Ich helfe dir gerne dabei die Spielregeln zu verändern!

 

Anfangs dachte ich darüber nach, wie ich hier legal ein Foto der 5 Jungs (Backstreet Boys) und ein Musikvideo einfügen kann. Beim Schreiben des letzten Abschnitts musste ich jedoch an meinen Waldspaziergang von heute Morgen denken, bei dem ich so viele schöne Buchen sah, an einem schönen sonnigen Bänkchen heißen Tee genießen durfte und sich unerwartete Herzenswärme zu mir gesellte.

 

Deshalb bekommt nun mein Herzbaum hier seinen Platz.

 

©Sonja Lietzenmayer
©Sonja Lietzenmayer

Eure Sonja

 

 

Bildrechte Sonja Lietzenmayer